„Mitmischen macht stark“ lautete das Motto beim ersten Mitmisch-Forum im Albert-Schweitzer-Familienwerk Sachsen-Anhalt am 20. Juli 2007 in der Aula der Zerbster Schule. Die Kinder und Jugendlichen aus den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern in Magdeburg, Walternienburg, Jütrichau, Deetz, Strinum und Roßlau sowie dem Geschwister-Scholl-Heim in Zerbst und dem Heilpädagogischen Jugendheim in Lüttgenziatz hatten sich mit Fotofragebögen vorbereitet. Was findest Du in Deiner Umgebung gar nicht gut? Was wünscht Du Dir für Deinen Ort? , waren die Fragen im Vorfeld, mit denen die Kinder und Jugendlichen ihre Umgebung auf Mängel und Verbesserungsideen hin untersuchten.
Zu den Themen Gesundheit, Umwelt/Klima, Verselbständigung, Verkehr/Öffentlicher Nahverkehr, Verkehrssicherheit, Umweltverschmutzung, Freizeit und Schule haben sie Anträge formuliert, von denen 34 bei den Abstimmungen von einer Mehrheit der Versammelten angenommen wurden.
» Zu den Anträgen im Einzelnen
Über das Mitmisch-Forum und Anträgen der Kinder und Jugendlichen berichtete die *Presse in Zerbst:
Magdeburg – 3. September 2007
Ministerpräsident Böhmer nimmt Forderungen entgegen
Am 3. September empfing Ministerpräsident Wolfgang Böhmer 13 Kinder und Jugendliche aus den Kinderdorfhäusern Deetz, Walternienburg, Zerbst, Magdeburg und dem Kinderheim „Geschwister Scholl“ im Kabinettsaal der Magdeburger Staatskanzlei. Im Kabinettssaal tagt normalerweise die Runde der Minister oder hoher Beamter.
Aufgeregt übergab Ludwig die bunte selber gebastelte Mappe mit den 34 Anträgen. Es sind keine weit hergeholten Forderungen, sondern solche, bei denen sich die Kinder und Jugendlichen größtenteils selber einbringen und mitwirken möchten. Forderungen aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Umwelt.
Besonders der Klimaschutz beschäftigt die Kinder: „Wir möchten, dass nach uns die Menschen auch eine gesunde Umwelt haben“, äußert sich dazu David.
Sie wollen mitmischen und es nicht nur der Regierung überlassen.
Ministerpräsident übernimmt Patenschaft für Antrag auf friedliches Miteinander in der Schule
Der Ministerpräsident wurde gebeten für eine Forderung eine Patenschaft zu übernehmen. Als Pate kümmert er sich um das Anliegen und informiert die Antragsteller, was und wie sich ihr Anliegen in der Politik und Verwaltung weiterbewegt. Ministerpräsident Böhmer möchte insbesondere das „friedliche und zivilisierte Miteinander in der Schule“ (Antrag 34 von Laura (11), Dennis (11), Jennifer (13)) unterstützen.
Über die Begegnung in der Staatskanzlei berichtete die Zerbster Volksstimme:
Übrigens: Aus der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt erreichte die Kinder und Jugendlichen im Dezember 2007 ein Brief mit vielen Antworten und Hinweisen zu ihren Anliegen und Forderungen. Die Antworten wurden in das Protokoll zu den jeweiligen Anträgen hinzugefügt.
Zerbst – 25. September 2007
Mit Bürgermeister Behrendt Ideen besprochen
Bürgermeister Behrendt empfing am 25.9. eine kleine Kinder-Delegation aus dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf Zerbst und dem Geschwister-Scholl-Heim. Die in Einrichtungen des Albert-Schweitzer-Familienwerks lebenden Kinder überreichten dem Bürgermeister symbolisch die Ergebnisse ihres Mitmisch-Forums und eine Tischfahne zur Erinnerung an ihre Forderungen. Anschließend kamen sie im Rathaus mit Bürgermeister Behrendt Und Kulturamtsleiter Dittmann ins Gespräch.
Übrigens: Zu den Vorschlägen die Zerbst betreffen sollen die Kinder Antworten bekommen beziehungsweise Ortsbegehungen stattfinden, zum Beispiel im Jugendclub. Über die Begegnung mit dem Bürgermeister berichtete die Presse:
Mitmisch-Forum:
Mitmisch-Forum: Dem Bürgermeister „Mängelliste“ mit Forderungen übergeben (10. Oktober 2007, General Anzeiger Zerbst)
Berlin – 4.-5. November 2007
MITMISCHEN MACHT STARK bei „Gipfeltreffen für mehr Jugendbeteiligung“ – Bundesjugend-Staatssekretär vor Reichstag getroffen
Am 4./5.November reiste eine Kinder- und Jugenddelegation des Albert-Schweitzer-Familienwerk Sachsen-Anhalt e.V. nach Berlin zum Gipfeltreffen des bundesweiten „Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung“ der Bundeszentrale für politische Bildung und des Bundesjugendministeriums. Beim Gipfeltreffen hatten sie die Möglichkeit mit anderen Jugendlichen aus anderen Projekten in Kontakt zu kommen. Am 5. November trafen Nadine (15), David (13), Kathleen Braune vom übergreifenden Dienst des Albert-Schweitzer-Familienwerks Sachsen-Anhalt, Julia (13), Maik (14) und Nadine (15) den Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesjugend und -Familienministeriums Dr. Hermann Kues. Sie informierten ihn über das Projekt „Mitmischen macht stark“ und überreichten ihm stellvertretendeine Mappe mit den 204 abgestimmten Forderungen aus allen bisherigen Mitmisch-Foren.
Mitmischforum des Albert-Schweitzer-Familienwerks in Berlin:
» Julia Hellfritsch: „Wir müssen uns eben nur trauen“ (6.November 2007, Zerbster Volksstimme)
Übrigens: Aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erreichte die Kinder und Jugendlichen im Dezember 2007 ein Brief von Referatsleiter Hans Peter Bergner mit vielen Antworten und Hinweisen zu ihren Anliegen und Forderungen. Die Antworten wurden in das Protokoll zu den jeweiligen Anträgen hinzugefügt.
Magdeburg – 13. November 2007
Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper empfängt Albert-Schweitzer-Kinderdorf-Kinder zum Dialog über Mitmisch-Forderungen
Im Magdeburger Rathaus sprachen Kinder und Jugendliche aus dem Albert-Schweitzer-Familienwerk Sachsen-Anhalt am 13.November 2007 mit Oberbürgermeister Trümper über ihr Mimisch-Forum. Sabrina (16), Nadine (15), Jennifer (14) und Sven (13) besuchten zusammen mit ihrem Albert-Schweitzer-Kinderdorfvater Steffen Hämmerling den Oberbürgermeister in seinem Büro. Dort überreichten Sie ihm drei Schautafeln mit vielen Fotos, die sie im Rahmen des Projektes „Mitmischen macht stark“ erstellt hatten.
Nadine (15) gehörte beim Mitmisch-Forum zu den Autoren der Anträge auf umfangreiche Information über gesunde Lebensweise in den Schulen, da ihrer Meinung nach „viele von uns zu dick sind, weil wir nicht wissen, wie man sich gesund ernährt“. Vom OB wünschte sie sich, dass die Automaten an den Schulen auch gesunde Produkte wie Müsliriegel oder Äpfel anbieten. OB Trümper erklärt den Kindern, dass sein Einfluss auf die privat betriebenen Automaten begrenzt sei und appellierte an die Verantwortung der Schüler und Eltern, sich gesünder zu ernähren. Sabrina (16) berichtete, dass ihr Kinderdorf-Bruder mit 18 aus dem Kinderdorf ausziehen musste, obwohl er nach eigener Einschätzung weiter die Unterstützung der Kinderdorffamilie benötigt. Sabrina: „Ich möchte, dass Heim- und Kinderdorf-Kinder mehr Mitspracherechte haben, wenn es darum geht, auszuziehen und sich selbständig zu machen“.
Kinder-Delegation aus Albert-Schweitzer-Kinderdorf Magdeburg bei OB Trümper am 13. November 2007
Sven (13) wollte von OB Trümper wissen, was gegen den überall herumliegenden Hundedreck gemacht werden könne. Der OB sagte, dass in Magdeburg eine generelle Leinen- sowie Kot-Entfernungspflicht an jedem Ort einschließlich Gebüschen und Hundewiesen für Hundehalter besteht.
Jennifer (14) wünscht sich zum Beispiel die Sanierung der Turnhalle an der Fröbelschule. Die Halle sei seit Jahren gesperrt und die Kinder müssten zum Sport weit laufen beziehungsweise würde der Sportunterricht ganz ausfallen. OB Trümper sagte zu zu prüfen, ob die Fröbelschule zu den 23 Schulen gehört die im Vollsanierungsprogramm der Stadt Magdeburg renoviert werden.
Über die Begegnung mit dem Oberbürgermeister berichtete die Presse:
Übrigens: Am 11.Dezember schrieb er Jennifer einen Brief in dem er die Patenschaft für die Sanierung der Turnhalle in der Fröbelschule übernahm.
» Brief des Oberbürgermeisters an Albert-Schweitzer-Kinderdorf-Kind Jennifer.
Zerbst – 22. November 2007
Bundestagsabgeordnete Waltraud Wolff und Degenhard Bielke (Sonderbeauftragter des Landkreises Anhalt-Bitterfeld) bei Ortstermin in Zerbst im Gespräch mit Kindern und Jugendlichen
In der Außenwohngruppe des Geschwister-Scholl-Heims in Zerbst leben Jugendliche, die sich langsam auf ein ganz selbständiges Leben vorbereiten. Dort trafen sich 22.November 2007 vom Albert-Schweitzer-Familienwerk Sachsen-Anhalt betreute Kinder mit der Bundestagsabgeordneten Waltraud Wolff (Wolmirstedt) und dem Sonderbeauftragten des Landkreises Anhalt-Bitterfeld Degenhard Bielke, um über die Wünsche und Vorschläge des Mitmisch-Forums ins Gespräch zu kommen.
Waltraud Wolff und Degenhard Bielke gingen mit den Kindern und Jugendlichen das Protokoll durch und sagten einige Patenschaften zu. Besonders gefielt den Kindern, dass beide Politiker viele Vorschläge machten, wie mit den Forderungen weiter zu verfahren sei. Als Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz möchte sich Frau Wolff insbesondere um die Anträge zur Gesundheit kümmern, die kindgerechte und verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln.
Dazu erschien ein Bericht in der Zerbster Volksstimme:
Übrigens: Degenhard Bielke (Landratsamt), Ronald Döge (MdL Zerbst) und Waltraud Wolff (MdB) haben für diverse Anträge Patenschaften übernommen.
* Alle Artikel mit freundlicher Genehmigung der Autoren und der entsprechenden Medien.